Appell zum Kommunalwahlkampf 2020 im Kreis Recklinghausen

Kirchen und DGB rufen zu mehr Respekt und Fairness auf

Kirchen und DGB mit gemeinsamen Appell

Foto v.l..n.r.: Synodalassesorin Kirsten Winzbeck, Probst Jürgen Quante, Dr. Hans Hubbertz, Synodalassesor Achim Solty

Recklinghausen - Am 13. September 2020 finden in NRW Kommunalwahlen statt, unzählige Kandidaten aller Parteien kämpfen um Mandate als Vertreter in kommunalen Gemeinde- oder Stadträten und als Bürgermeister oder Landrat. Aufgrund der zunehmenden Verrohung im Umgang miteinander und des schwindenden Zusammenhalts in der Gesellschaft, sahen sich die Evangelische Kirche und die Katholische Kirche im Kreis Recklinghausen sowie der DGB Region Emscher-Lippe veranlasst, einen Aufruf für einen respektvollen und fairen Kommunalwahlkampf 2020 zu starten. Die Selbstverpflichtung wurde von den eingeladenen Parteien CDU, SPD, Bündnis90/Grüne, FDP und Die Linke unterzeichnet und bei einem Pressetermin am 31.08.2020 vorgestellt. Der Kirchenkreis Recklinghausen wurde vertreten durch Synodalassesorin Kirsten Winzbeck, Synodalassesor Achim Solty war für den Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten dabei. Unterstützt wurden beide von Dr. Hans Hubbertz, der als Referent für gesellschaftliche Verantwortung an der Entwicklung des Appells beteiligt war.

„Wenn wir Anstand und Toleranz fordern, reden wir hier eigentlich von Selbstverständlichkeiten“, begann der Bürgermeisterkandidat der Grünen Thorben Terwort sein Statement. Doch die Realität sieht oft anders aus. Landratskandidat Bodo Klimpel (CDU) kamen dabei die jüngsten Ereignisse bei „den sogenannten Corona-Demos“ oder die Spuckattacke auf Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in den Sinn. Die vergifteten Debatten in den Parlamenten, Fake News und der Verlust der demokratischen Streitkultur machen allen Beteiligten zunehmend große Sorgen. “Demokratie geht anders”, waren sich Pfarrerin Kirsten Winzbeck und Pfarrer Achim Solty mit den anderen einig.

Abschließend erinnerte Probst Jürgen Quante von der Katholischen Pfarrei St. Peter in Recklinghausen den Blick nicht nur auf die anderen zu richten: “Der Appell ist eine Selbstverpflichtung für alle.” Und DGB-Geschäftsführer Mark Rosendahl wünschte sich, dass die Partner gemeinsam „auf der Basis auch nach der Wahl weitermachen sollten.“ JE

Foto: Jörg Eilts