Kreuzweg für die Schöpfung 2021

Das Kreuz voran - von Gorleben nach Garzweiler

Foto: Pilger*innen zusammen mit Pfarrerin Helene Kerkhoff (in der Mitte mit Holzkreuz) vor der St. Amanduskirche in Datteln

Datteln - Auf ihrem rund 500 km langen Pilgerweg durch verschiedene Bundesländer machte eine Gruppe von Klimaaktivist*innen am 25. Juli Station in Datteln am Steinkohlekraftwerk Datteln 4. Nach einer Kundgebung und einem kleinen Kulturprogramm begleitete ich die Pilger*innen zu ihrer Unterkunft in der katholischen St.-Amandus-Kirche. Von Bina Friedrich – Mitinitiatorin und Pilgerin und seit dem Start in Gorleben dabei – erfuhr ich: Das Anliegen sei, den Einsatz für die Schöpfung in Gorleben mit dem Einsatz im Hambacher Wald und am Rheinischen Braunkohle-Tagebau zu verbinden. Einige der Pilger*innen sind kirchlich engagiert. Von ihnen kam die Idee, die Kirchengemeinden in den Orten zu kontaktieren, deren Namen mit Klimanotstand oder irreversiblen Umweltschäden verknüpft sind. So öffneten katholische und evangelische Gemeinden in den vergangenen drei Wochen ihre Gemeindehäuser, boten Übernachtungsmöglichkeiten und Verpflegung an.

Die Pilgergruppe war bunt gemischt, von jungen Leuten bis Rentner*innen, die an der 28 Tage dauernden Route teilnahmen. Auf einzelnen Etappen wurden sie immer wieder von ortsansässigen Menschen begleitet. Nach gutem Brauch des Pilgerns wurde auf der gesamten Strecke ein großes gelbes Kreuz getragen. Bina Friedrich erzählte, dass es immer vorneweg getragen wird als deutliches Zeichen eines christlichen Pilgerzuges.

An der St.-Amandus-Kirche wurden die Pilger*innen vom katholischen Pfarrer Heinrich Plaßmann und seinem evangelischen Kollegen Pfarrer Christian Hüging herzlich begrüßt. Gemeinsam brachte man das Kreuz in die Kirche vor den Altar. Hier blieb es über Nacht. Nach einer ökumenischen Andacht mit Reisesegen machten sich die Pilger*innen am nächsten Morgen auf den Weg zu ihrer nächsten Station nach Herne. Am 1.8. werden sie an ihrem Ziel in Lützerath an der Kante des Braunkohle-Tagebaus erwartet. (Helene Kerkhoff)