Menschen in meiner Nachbarschaft

Veranstaltungsreihe in Zeiten von Corona

Kirchenkreis. In Zeiten von Corona werden wir alle vor besondere Herausforderungen gestellt. Und doch gibt es Menschen, die besonderen Belastungen ausgesetzt sind. Diese Menschen nicht aus den Augen zu verlieren, ist das Anliegen der Veranstaltungsreihe „Menschen in meiner Nachbarschaft… Was beschäftigt sie in Zeiten von Corona und was brauchen sie?“ Veranstaltet wird diese Reihe von der Evangelischen Fachstelle für Seelsorge im Alter und Quartiersentwicklung und dem Referat für Erwachsenenbildung des Kirchenkreises Recklinghausen und des Transfernetzwerkes Soziale Innovation.

Dem Nachbarn, der ins nahe gelegene Pflegeheim gekommen ist, wie ist es ihm ergangen im ersten Lockdown? Wie war es für ihn, in Quarantäne zu sein und keinen Besuch empfangen zu dürfen, weil Mitbewohnerinnen auf seinem Wohnbereich positiv getestet wurden? Wie erging es der Nachbarin, die seit Jahren ihren Mann pflegt, der an einer Demenz erkrankt ist? Da sie nicht wagte, ihn wie früher in die Tagespflege zu bringen, war sie rund um die Uhr gefordert. Wie viel Kraft musste sie in den letzten Monaten aufbringen? Wie kann Entlastung aussehen? Und wie mag es den Menschen gehen, die schon immer allein und zurückgezogen gelebt haben? Sind sie einsamer geworden? Was bedeutet eigentlich Einsamkeit? Gibt es Wege, die aus der Einsamkeit führen?

 

In drei Abendveranstaltungen zu den Themen Einsamkeit, zur Situation in der stationären wie in der häuslichen Pflege, wurde diesen Fragestellungen nachgegangen. Nach einem einführenden Referat kamen Expertinnen und Experten aus der Praxis zu Wort, die sich im Anschluss den Fragen der Teilnehmenden stellten. Es waren kurzweilige und interessante Abende, an denen jeweils 25-30 Personen teilnahmen. Die Aufzeichnungen der ausschließlich digital stattfindenden Veranstaltungen stehen bis zum 28. Februar zur Verfügung und können bei Pfarrerin Ilona Klaus angefragt werden.

 

Der vierte und letzte Abend der Veranstaltungsreihe findet am 1. Februar von 19 bis 21 Uhr statt. Anmeldungen nimmt auch noch kurzfristig Pfarrerin Klaus entgegen: ilona.klausdontospamme@gowaway.kk-ekvw.de. „Schotten dicht oder…?“ lautet der Titel und verweist auf den Umstand, dass nicht nur in Zeiten von Corona Kirchengemeinden wie „geschlossene Gesellschaften“ wirken. Wie können sowohl kirchliche wie auch kommunale Gemeinden sich öffnen und Räume schaffen, damit Menschen sich einbringen und mitgestalten können? Wie hilfreich sind quartiersbezogene Ansätze, damit die Nachbarin bzw. der Nachbar nicht aus den Augen verloren wird? Diesen Fragen soll nachgegangen werden im Gespräch mit Superintendentin Saskia Karpenstein, dem Bürgermeister von Recklinghausen Christoph Tesche, Pfarrer Holger Nollmann vom Quartiersprojekt Q 1 und Prof. Dr. Hendrik Baumeister von der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westf.-Lippe in Bochum. -ik