Synode digital

KREISSYNODE Wahlen und Finanzen

Foto: Superintendentin Saskia Karpenstein (rechts) und Assessorin Kirsten Winzbeck leiteten die Kreissynode aus dem Saal im Haus des Kirchenkreises.

KIRCHENKREIS – Unter besonderen Bedingungen fand am vergangenen Samstag die Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen statt. Da ein Zusammenkommen in der großen Christuskirche so nicht möglich gewesen ist, wurde die Synode digital durchgeführt. Mit professioneller Unterstützung entstand im Saal im Haus des Kirchenkreises ein kleines Studio, von wo aus Superintendentin Saskia Karpenstein und Assessorin Kirsten Winzbeck mit weiteren Mitgliedern des Kreissynodalvorstandes die Synode leiteten. Für Karpenstein war es die erste Kreissynode in ihrem neuen Amt als Superintendentin.
„Gerne hätten wir Sie zu einer Präsenzsynode in die Christuskirche eingeladen. Aber das ist aufgrund der Corona-Situation so nicht möglich gewesen“, sagte Superintendentin Karpenstein in ihrer Begrüßung. Für alle sei diese Form der Synode Neuland und sicherlich nur die zweitbeste Lösung. Die Mitglieder der Kreissynode nahmen von zuhause digital an der Synode teil. Einen Videogruß aus der Nachbarschaft sendete Superintendent Steffen Riesenberg aus dem Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten.
Die Schwerpunkte der Tagesordnung bildeten die Wahlen zu den Gremien und Ausschüssen sowie die Finanzen. Der Vorsitzende des kreiskirchlichen Nominierungsausschuss Pfarrer Rüdiger Funke erläuterte die Arbeit des Ausschusses und führte durch die Wahlen. Neben den kreiskirchlichen Ausschüssen wurde auch der Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises als Leitungsorgan neu gewählt.
In ihrem Amt bestätigt wurde mit großer Mehrheit Pfarrerin Kirsten Winzbeck (Marl) als Assessorin. Ihr Stellvertreter bleibt Pfarrer Eugen Soika aus der Altstadtgemeinde Recklinghausen.

Lange Jahre war Pfarrer Ulrich Walter als Scriba im Kreissynodalvorstand. Da er zum Jahresende in den Ruhestand tritt, musste eine Nachfolge bestimmt werden. Neue Scriba ist Pfarrerin Merle Vokkert aus Haltern. Auf der vorangegangenen Landessynode ist sie auch als nebenamtliches Mitglied in die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen gewählt worden. Ebenfalls neu im Kreissynodalvorstand ist Sascha Lipowski aus Oer-Erkenschwick. Er folgt auf Jürgen Behrendt, der nicht mehr angetreten war.

In ihren Ämtern bestätigt wurden Pfarrerin Daniela Kirschkowski (Marl) als stellvertretende Scriba – sie setzte sich gegen Pfarrerin Petra Sinemus (Schulreferentin) durch – sowie Werner Bartels (Herten), Hannelore Klippel (Recklinghausen), Dr. Ulrike Preuß (Marl) und Mechthild Wiedtemann (Haltern am See) als ehrenamtliche Mitglieder des Kreissynodalvorstandes. Heinz Waschof (Recklinghausen) und Claudia Weber (Haltern am See) wurden zu Stellvertretungen gewählt.


„Dieses Jahr ist geprägt von der Corona-Pandemie und ihren Auswirkungen auf alle Lebensbereiche, auch auf alle Bereiche des Lebens in unserer Kirche und somit auch mit Auswirkungen auf unsere Finanzen – sowohl in der aktuellen Situation als auch für die Zukunft“, machte Pfarrer Burkhard Müller, Vorsitzender des kreiskirchlichen Finanzausschusses in seinem letzten Finanzbericht deutlich. Der Rückgang der Kirchensteuereinnahmen für das laufende Jahr werde von der Landeskirche auf ca. 10 % geschätzt. Es sei fraglich, dass sich die Kirchensteuereinnahmen in Zukunft erholen werden. Die Pandemie werde noch länger spürbar sein. „Das bedeutet weiteren Spardruck auf allen Ebenen unserer Kirche“, so Müller. Der Rückgang der Kirchensteuermittel werde weiter beschleunigt werden. „Die Pandemie verändert die Kirche nachhaltig. Die Bindung an die Kirche wird eine andere werden.“
Müller dankte den Synodalen und den Presbyterien für eine vorausschauende und haushaltende Finanzpolitik. „Unsere Rücklagen haben wir in den vergangenen Jahren gemeinsam und sorgsam aufgestockt. Sie ermöglichen einen zeitlichen Puffer, um die nötigen Anpassungen an die Wirklichkeit der kommenden Jahre vorzunehmen.“ Für die Zukunft werde es nicht einfacher. Burkhard Müller wünschte dem neuen Finanzausschuss und der Kreissynode für die Zukunft eine ruhige Hand bei den anstehenden Aufgaben und Entscheidungen in den kommenden Jahren.


Die Kreissynode beschloss den Haushalt des Kirchenkreises und des Gemeinsamen Kreiskirchenamtes sowie des Verbundes der Tageseinrichtungen für Kinder für das Haushaltsjahr 2021. Ebenfalls beschlossen wurde der Haushalt der kirchlichen Gemeinschaftsstiftung für Kirche und Diakonie „ernten und säen“. Die Vorsitzende des Stiftungsrats Dr. Ulrike Preuß konnte von zwei neuen Stiftungen im Jahr 2020 für Herten-Disteln und Oer-Erkenschwick berichten.
Die Erträge des allgemeinen Stiftungsvermögens aus dem Jahr 2019 waren bestimmt für das Thema „Seniorenarbeit und generationsübergreifende Projekte“. Insgesamt dreizehn Anträge konnten bewilligt werden. Eine Veranstaltung von „ernten und säen“ im Rahmen der Reihe „Licht im Schacht“ zum Thema Vorsorge und Testament und eine Theateraufführung „Früher oder Später“ in Oer-Erkenschwick konnten im Februar noch durchgeführt werden. Die meisten anderen Projekte mussten auf 2021 verschoben werden. Der Stiftungsrat hat als Jahresthema 2020 die „Bewahrung der Schöpfung“ beschlossen. Entsprechende Anträge können gestellt werden.
Zum Abschluss der Kreissynode bedankte sich Superintendentin Karpenstein bei allen Synodalen für ihr Mitwirken an dieser neuen Form von Kreissynode. Alle Beteiligten waren froh über den guten und gelungenen Verlauf. Vermutlich wird es nicht die letzte Synode dieser Art gewesen sein.

Text und Foto: Ulrich Kamien, Ev. Kirchenkreis Recklinghausen, Referent der Superintendentin