Die Bibliothek der geretteten Erinnerungen

Wanderausstellung zu Gast an Emscher und Lippe

Foto: Pfarrerin Petra Sinemus und Schulseelsorger Klaus Jansen freuen sich auf viele Besucher 

Recklinghausen – Im Rahmen der Feierlichkeiten zu 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland wird von Mitte September bis Mitte November die Wanderausstellung „Die Bibliothek der geretteten Erinnerungen” an verschiedenen Orten in den Ev. Kirchenkreisen Recklinghausen und Gladbeck-Bottrop-Dorsten gezeigt. Der Auftakt findet am 17. September, um 15:30 Uhr in der Propsteikirche St. Peter in Recklinghausen statt.  Ursprünglich waren andere Ausstellungsorte wie die Christuskirche angedacht, aber aufgrund von Terminüberschneidungen musste ein anderer Raum gesucht werden. Für Organisatorin Petra Sinemus ist St. Peter darum ein Glücksfall: „Ich bin heilfroh, dass uns und die Katholiken die Hand gereicht und uns unterstützt haben. So ist das jetzt in Recklinghausen eine ökumenische Veranstaltung.” 

Darum ist auch Klaus Jansen vom Kath. Kreisdekanat mit an Bord. Der Schulseelsorger freut sich auf viele Schulklassen, andere Gruppen und Gemeindemitglieder, die sich über das vielschichtige Judentum informieren möchten. „Das ist keine Holcaust-Ausstellung”, sagt Jansen ganz bewusst. Gezeigt werden Fotos von jüdischen Familien aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg bis zum Holocaust. Von den insgesamt 100 Exponaten, die zum ersten Mal 2009 in Linz gezeigt wurden, kommen in Recklinghausen aus Platzmangel rund 60 zum Einsatz. Dennoch ist sich Pfarrerin Sinemus sicher, dass die Besucher:innen ein lebendiges Stück Zeitgeschichte erleben werden: „Wir wollen jüdisches Leben sichtbar und greifbar machen und damit auch den Ressentiments, die immer noch in unserem Alltag gegenwärtig sind, entgegentreten.” Zusätzlich zu den Fotos, die auf Roll-ups gedruckt sind, gibt es ein paar handfeste Gegenstände wie Gebetsschals oder auch eine kleine Torarolle. Über einen Laptop können zudem Filme mit Gesprächen mit Hinterbliebenen gezeigt werden. 

Der Besuch der Ausstellung ist kostenlos. Da die Kirche ganztägig geöffnet hat, ist eine Besichtigung vom 17. September bis 24. September jederzeit möglich. Schulklassen oder andere Gruppen, die eine Führung wünschen, melden sich bitte beim Ev. Schulreferat telefonisch unter 02361 – 206 101 an. Es gelten die aktuellen Corona-Regeln. Unterstützt wird die Aktion von der Integrationsagentur NRW und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

Wer sich im Vorfeld über die Ausstellung informieren möchte, besucht bitte die Webseite der Ausstellungsmacher von Centropa, ein internationales Team von Historikern, Filmemachern, Journalisten und Pädagogen mit Hauptsitz in Wien. 


Die weiteren Termine: 

26. Sept. - 08. Okt. 2021 – Martinszentrum, An der Martinskirche 1, 46242 Bottrop 

24. Okt. - 05. Nov. 2021 – Boje, Martin-Luther-Str. 8, 45768 Marl 

07. Nov. - 19. Nov. 2021 – Gemeindezentrum, Schillerstr. 3, 45739 Oer-Erkenschwick   

 

Foto: Jörg Eilts