Erste Kirchenkreiskonferenz im Schloss Raesfeld

Neues Format begeistert die Teilnehmer:innen

Foto: Rund 40 Teilnehmer:innen trafen sich im Schloss Reasfeld zur ersten Kirchenkreiskonferenz

Raesfeld - „Wir haben uns einen besonders schönen Ort ausgesucht. Insofern war es eigentlich klar, dass es gut werden würde“, sagte Superintendentin Saskia Karpenstein am Schluss der ersten Kirchenkreiskonfrenz mit einem kleinen Augenzwinkern. Ihre Idee, die Pfarr- und Dienstkonferenzen in Zukunft als gemeinsame Kirchenkreiskonferenz zu gestalten, kam auch bei den rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr gut an. So auch bei Diakoniepfarrer Dietmar Kehlbreier: „Das neue Format signalisiert mein Selbstverständnis, das ich nicht nach Berufsgruppen gucke, sondern nach Aufgaben.“

Nach einer kurzen Andacht von Superintendentin Karpenstein startete die Konferenz im großen Rittersaal mit einer Themensammlung zu „Umbruch, Aufbruch, Abbruch“. Moderiert wurde die Konferenz von Thomas Groll, Pfarrer für Supervision in der westfälischen Landeskirche und für die Begleitung von Pfarrer:innen im Ruhestand. Gemeinsam mit dem Auditorium erarbeitete er sechs Themenfelder:

  1. Salz in der Suppe - Gesellschaftliche Verantwortung
  2. Beheimatung und Begeisterung über Generationen
  3. Zeit und Raum für Kontakt, Kommunikation, Seelsorge
  4. Gute Zusammenarbeit von Gemeinden und Diensten
  5. Kinderlärm ist Zukunftsmusik 
  6. To Equipe the saints - Attraktive Zurüstung der Ehrenamtlichen

In der Folge teilten sich die Teilnehmer:innen auf die jeweiligen Gruppen gleichmäßig auf und erarbeiteten gemeinsame Lösungsansätze. Insgesamt drei Durchgänge a 45 Minuten gab es mit wechselnden Gruppenteilnehmer:innen. Für Diakonin Lena Schäfer aus Haltern am See war es eine gelungene Form, um sich über kirchenrelevante Themen auszutauschen: „Mit den unterschiedlichen Generationen, die in Kirche tätig sind und waren, über die Zukunft von Kirche zu sprechen und nachzudenken, das hat mich sehr begeistert. Besonders interessiert hat mich das Thema „Aufbau von Ehrenamt“. Das ist ein ganz wichtiger Pfeiler in Kirche, Gemeinde und im Kirchenkreis.“ Auch Pfarrer Groll war nicht nur in seiner Funktion als Moderator von der Gesprächskultur sehr angetan: „Ich fand, die Gruppen waren gut im Gespräch. Es hat sich gelohnt aus unterschiedlichen Perspektiven der verschiedenen Berufsgruppen auf ähnliche Themen zu schauen.“

Abzuwarten bleibt, wie sich die Ergebnisse auf die weitere Arbeit der Gemeinden und Dienste auswirken. „Ich hoffe, dass das, was wir aufgeschrieben haben, keine Worthülsen bleiben“, sagte Jugendreferent Christian Stöppelmann. Zugleich bot er in der abschließenden Fazit-Runde an, einen Arbeitskreis zu der von ihm geleiteten Themenrunde "Beheimatung und Begeisterung über Generationen" zu bilden, um die guten Ideen in die Praxis umzusetzen. In Pfarrerin Ilona Klaus fand er eine erste Mitstreiterin.

Superintendentin Saskia Karpenstein war sich durchaus bewusst, dass manche Teilnehmerinnen und Teilnehmer vermisst haben, dass es nicht noch klarer oder konkreter wurde. Dennoch überwog für sie das Positive: „Warum ich trotzdem sehr zufrieden bin, ist, dass die Atmosphäre und das Miteinander sehr offen, wenig wertend, und sehr wertschätzend war. Ich habe ganz konkrete Aufträge mitgenommen, um sie in den KSV einzubringen und Themen mit dem Nachbarkirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten abzustimmen.“  Und Thomas Groll sieht in dem neuen Format echte Perspektiven auch über den Kirchenkreis Recklinghausen hinaus: „Ich finde das sehr schön. Ich glaube, da liegt auch ein Stück Zukunft in unserer Kirche, dass nicht mehr jede Berufsgruppe, jede Gemeinde oder jeder Dienst für sich die Zukunft überlegt, sondern wir viel mehr zusammen machen, überlegen und Synergieeffekte schaffen.“

Die nächste Kirchenkreiskonferenz findet nach den Sommerferien am 07. September 2022 statt - wieder an einem Mittwoch. Wer Lust hat, am Vorbereitungskreis mitzuwirken, ist herzlich eingeladen, sich in der Suptur zu melden. (JE)

Foto: Jörg Eilts