Kirchliches Filmfestival 2023 ein voller Erfolg

Erstellt am 21.03.2023

Unsere Macher:innen zeigen sich im Interview sehr zufrieden

 

Das 13. Kirchliche Filmfestival ist am Sonntag mit einer Matinee „Kunst und Kino“ und dem Abschlussfilm „Das Blau des Kaftan“ zu Ende gegangen. Wir haben noch einmal bei unseren drei evangelischen Macher:innen, die wir vor dem Start des Festivals vorgestellt hatten, nachgefragt, wie sie die fünf Tage erlebt haben.

Liebe Macher:innen, wie fällt Ihr Fazit aus? Wurden Ihre Erwartungen erfüllt?

Julia Borries: Das war ein ganz kraftvolles, energiegeladenes Festival. Mit so vielen Gästen wie noch nie und so guten Filmen wie lange nicht. Das 13. KFF war ein voller Erfolg.

Friederike Melloh: Definitiv wurden meine Erwartungen erfüllt - nein, sogar übertroffen. In den Gesprächen mit den Filmschaffenden und den Besucher:innen entstand ein spannender Austausch, bei dem die Gäste bereitwillig erzählt haben - von ersten Ideen für den Film über Komplikationen beim Dreh bis hin zum finalen Cut.

Der Erfolg kommt nicht von ungefähr, es wurde über die verschienden Wege, vor allem auch über die Social Media Kanäle ordentlich für das Filmfestival getrommelt. Sind Sie mit der Resonanz zufrieden? 

Jennifer Cetera: Ich bin sehr zufrieden. Die Followerzahl auf Social Media ist um knapp 8% gestiegen in den letzten 30 Tagen und die 1.700 verkauften Karten können sich auch sehen lassen.

Sie haben im Rahmen der Filmvorführungen auch zahlreiche Filmschaffende gesprochen und interviewt. Wie haben Sie die Kinomacher:innen wahrgenommen? Wer hat Sie am meisten beeindruckt?

Friederike Melloh: Es war bei den Interviews oft sehr berührend, welche persönlichen Einblicke uns die Filmschaffenden in die Entstehung ihrer Filme gegeben haben, seien es witzige Anekdoten vom Dreh oder aber auch dramatische Schilderungen vom Filmen mit versteckter Kamera. Hervorheben möchte ich Snow Hnin Ei Hlaing und ihr Durchhaltevermöge, über 5 Jahre an ihrem Film „Midwives“ (Hebammen) in Myanmar zu arbeiten, während sich die politische Situation immer wieder drastisch veränderte und sie in ihrem Heimatland um ihr Leben bangen muss(te).

Kurze Nachfrage: Wie haben Sie die Kinobesucher:innen bei den Gesprächen/Talks mit den Regisseur:innen etc. wahrgenommen?

Friederike Melloh: Die Besucher:innen haben mit ihren Fragen und Kommentaren auf sehr wertschätzende Weise auf die jeweiligen Filme reagiert, was die Filmschaffenden sehr gefreut und berührt hat. Das haben viele von ihnen nach den Veranstaltungen immer wieder als besonderes Merkmal des Kirchlichen Filmfestivals Recklinghausen betont.

Wie viel Kirche steckte im Festivalprogramm? (Wie und wodurch wurde das sichtbar?)

Julia Borries: Wir haben bei der Eröffnung des Festivals am Mittwoch und am Samstag bei der Filmpreisverleihung Grussworte und eine Laudation von unseren kirchlichen Vertreter:innen gehört. Außerdem haben alle unsere Filme die Themen widergespiegelt, die auch Kirche bewegen. Das thematisieren wir auch bei den Filmgesprächen immer wieder.

Friederike Melloh: Liebe, Angst, Trauer oder Hoffnung - Kinofilme bringen die Gefühle der Menschen eindrucksvoll auf die große Leinwand. Als Kirche in der Welt sind dies auch unsere zentralen Themen und es ist uns ein Anliegen, sie im Zuge des Festivals immer wieder in den Blick zu nehmen und auf sie zusprechen zu kommen. Zudem ist es uns als Ökumenisches Filmfestival wichtig, die Notwendigkeit eines friedlichen Zusammenlebens der verschiedenen Religionen zu unterstreichen, was u.a. gerade auch die Filme "Midwives" und "Unser Fluss... Unser Himmel" thematisieren.

Wie viele Filme haben Sie gesehen? Und welcher Film hat Sie am meisten begeistert?

Julia Borries: Mich hat besonders DER VERLORENE ZUG von Saskia Diesing begeistert. Er hatte auf der großen Leinwand eine richtige Wucht und die Geschichte um die drei unterschiedlichen Frauen und die tolle Regisseurin haben mich mitgerissen.

Friederike Melloh: Ich konnte bei 9 Filmvorführungen dabei sein. Nach wie vor begeistert mich "Unser Fluss... Unser Himmel" mit Regisseurin Maysoon Pachachi, die auch unseren Ökumenischen Filmpreis erhalten hat. Großartig wie hier eine Nachbarschaft in Bagdad im Jahr 2006 dargestellt wird, in der trotz all der Bedrohung die Menschen mit gegenseitiger Hilfe ihr Leben leben. Dicht dahinter folgt für mich aber auch sogleich der Film "Das Blau des Kaftans", in dem auf meisterhaft einfühlsame Weise eine wunderbare, sich wandelnde Beziehung von drei Menschen gezeigt wird.

Jennifer Cetera: Ich habe 4 Filme gesehen. Davon am meisten berührt hat mich MIDWIVES, der uns einen seltenen Einblick in die komplexe Realität Myanmars und seiner Menschen gezeigt hat. Außerdem war es interessant zu sehen, wie anders das Leben und die Geburten dort stattfinden, im Gegensatz bei uns hier in Deutschland.

Was war Ihr persönliches Highlight?

Julia Borries: Das intensive und konzentrierte Filmgespräch mit Regisseurin Snow Hnin Ei Hlaing über ihren Film MIDWIVES - und der Stolz der Jugendlichen bei der Präsentation ihres Preisfilmes SO DAMN EASY GOING.

Friederike Melloh: Für mich war es die Übergabe der Urkunde unseres Ökumenischen Filmpreises an die Regisseurin von "Unser Fluss... Unser Himmel" Maysoon Pachachi.

Jennifer Cetera: Mein persönliches Highlight waren die Begegnungen mit allen Filmschaffenden, die alle superfreundlich und nahbar waren. Vor allem Romy Lou Janinhoff und Carl Bob haben mit Ihrer anschließenden Autogrammstunde viele Kinderaugen glücklich gemacht, das fand ich besonders toll.

Wie geht es weiter - steht der Termin für das nächste Kirchliche Filmfestival schon?

Julia Borries: Ein konkretes Datum haben wir noch nicht - aber es wird auf jeden Fall im März 2024 stattfinden.

Herzlichen Dank. (JE)

 

Foto: Kirchliches Filmfestival, Michaela Kiepe