Glaube, der hält und trägt

Deborah Goldmann als neue Pfarrerin eingeführt

 

Foto: Pfarrerin Deborah Goldmann bei ihrer Predigt

 

Oer-Erkenschwick. Mit einem fröhlichen Gottesdienst ist Pfarrerin Deborah Goldberg durch die stellvertretende Superintendentin Kirsten Winzbeck in ihre neue Pfarrstelle als Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Oer-Erkenschwick eingeführt worden. Goldmann tritt die Nachfolge von Pfarrer Bernd Schäfer an, der Ende des Jahres in den Ruhestand getreten ist.

Es war ein lebendiger Gottesdienst in der gut besuchten Johanneskirche am Dietrich-Bonhoeffer-Platz in Oer-Erkenschwick, musikalisch gestaltet durch den Posaunenchor der Gemeinde, Klaus Sach an der Orgel und Jugendreferent Thorben Niestegge mit einer Combo.

„Du fühlst Dich hier in Oer-Erkenschwick in Deiner Gemeinde wohl, weil sie so lebendig und vielfältig ist“, sagte Assessorin Kirsten Winzbeck in ihrer Einführungsansprache. Es werde sich in Zukunft auch weiteres verändern, ja, verändern müssen. Vertrautes wird anders und neu. „Du selbst schaust gerne nach vorne und konzentrierst Dich auf das, was kommt – auch wenn es schwierig wird.“

Deborah Goldmann kam zu Beginn der Corona-Pandemie im April 2020 nach Oer-Erkenschwick und ist unter erschwerten Bedingungen gestartet. Es gab kein normales Gemeindeleben. Fast alles fand digital statt. „In dieser Zeit ist Dir bewusst geworden, dass das, was beständig ist und Beständigkeit gibt, der Glaube ist, der hält und trägt. Gott ist immer da“, so Winzbeck.

Die Assessorin hob die Klarheit und Strukturiertheit von Deborah Goldmann hervor. „Du weißt, dass Du nicht alles schaffen kannst und Du Dich für Arbeitsbereiche entscheiden musst“, machte Winzbeck damit auch mit Blick auf die Gemeinde deutlich. Gottesdienste, Seelsorge und Amtshandlungen stünden für Goldmann im Vordergrund, dazu die „Kirche kunterbunt“ mit ihrer Arbeit mit Kindern und Familien. „Die Kirche braucht Menschen wie Dich, die sich mit ganzem Herzen in den Dienst stellen“, sagte die Assessorin zum Schluss ihrer Ansprache.

„Wir müssen die Veränderung sein, die wir uns für die Welt wünschen!“ Mit diesem Satz von Mahatma Gandhi, der an der Tür zum Eine-Welt-Laden im Gemeindezentrum zu lesen ist, begann Deborah Goldmann ihre Predigt. Sie wies auf einige einschneidende Veränderungen in der Gemeinde hin, wie die Verabschiedung von Bernd Schäfer oder die „Kirche kunterbunt“ in der Friedenskirche. Dabei brauche man aber auch Rituale und Erinnerungen, wenn man Neues wagen will.

Goldmann lud alle Kinder – und es waren viele an diesem Morgen im Gottesdienst – und Angehörige nach vorne zum Mitsingen mit Bewegung ein. „Vom Anfang bis zum Ende hält Gott seine Hände über mir und über dir …“, heißt das Lied von Daniel Kallauch, bei dem die restliche Gemeinde an ihren Plätzen mitgemacht hat. „Das Lied macht Glauben, unseren Auftrag, für mich greifbar und lebensnah“, so Goldmann.

„Wir sollen unseren Glauben verkünden. Mit unserem Tun und Lassen können wir für Lichtpunkte der Liebe Gottes sorgen“, machte die engagierte Pfarrerin deutlich. Gottes Erscheinen in diese Welt vor mehr als 2000 Jahren sei kein einmaliges Ding gewesen, sondern dauere an und will sich fortsetzen durch jede und jeden, „durch unser Leben, Reden und Handeln“, schloss Goldmann ihre Gedanken.

Nach dem Gottesdienst gab es einige Grußworte, unter anderem vom stellvertretenden Bürgermeister Johannes Kemper und vom katholischen Pfarrer Reinhard Vehring. Beim anschließenden Imbiss im Gemeindezentrum bestand Gelegenheit zu persönlichen Begegnungen und Glückwünschen.

 

Text und Foto: Ulrich Kamien