„Man lässt keine Menschen ertrinken! PUNKT!“

Recklinghausen - Am 10. Dezember 1948 verabschiedeten die Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. 3 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges sollte es nie wieder so viel Grausamkeit, Leid und Tod geben. Fast jedes Jahr finden an diesem Tag Aktionen statt, um auf Krisen in unserer Welt aufmerksam zu machen, die die Menschenrechte außer Kraft setzen.

Täglich werden die Menschenrechte auf dem Mittelmeer außer Kraft gesetzt. Immer dann, wenn wir Menschen ertrinken lassen, die hätten gerettet werden können. Daran erinnerten am Donnerstag, dem 10. 12. 2020, an verschiedenen Orten im Kirchenkreis die Frauen der Frauenhilfen mit einer  Aktion: sie stellten an diesen Orten 1319 gefaltete Papierschiffe auf. 1319 Schiffe für 1319 Menschen, die 2019 auf dem Mittelmeer verstarben und die wir hätten retten können.

Für die Aktion haben Frauen der Frauenhilfegruppen in Datteln, Haltern, Herten und Oer – Erkenschwick diese Papierschiffe gefaltet. Mit diesen Schiffen wollten sie  der Toten gedenken und auf den Skandal um die zivile Seenotrettung und die Situation im Mittelmeer hinweisen. Darüber hinaus forderten sie ein Ende der Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung und europäische Maßnahmen aus der Haltung heraus „Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.“

In diesen Städten finden Aktionen statt:

Der Landesverband der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. in Soest ist mit seinen Gruppen in den Kirchengemeinden Westfalens Unterstützerin der Aktion „United4Rescue“ – „ Wir schicken ein Schiff“ der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die Kirche hat im Sommer dieses Jahres ein Schiff, die Seawatch 4, aufs Mittelmeer geschickt, um Bootsflüchtlinge aufzunehmen und in Sicherheit zu bringen. Seit Wochen liegt das Schiff im Hafen von Palermo fest und darf nicht auslaufen. Dennoch will United4Rescue in absehbarer Zeit ein 2. Schiff ins Mittelmehr schicken. Ca. 430000€ kostet die Umrüstung eines alten Forschungsschiffes in ein Rettungsschiff.

Wer Uinited4Rescue unterstützen möchte, kann eine Spende überweise auf das Konto:

Trägerverein Gemeinsam Retten e. V.

IBAN: DE93 1006 1006 1111 1111 93

Bank für Kirche und Diakonie eG-KD-Bank

Fotos und Text: Renate Leichsenring