Pilgern und Tanzen auf der Halde Hoheward

Bewegung macht mobil gegen Gewalt an Frauen

Foto: Die beiden Organisatorinnen Julia Borries (ganz li. vorne) und Nicole Richter (re. vorne) freuten sich über die gute Beteiligung am Gang auf die Halde. Superintendentin Saskia Karpenstein (2. v.re.) überbrachte Grüße des Ev. Kirchenkreises.

 

Der 14. Februar ist Valentinstag - aber für viele Frauen und Menschen ist das Leben in einer Partnerschaft geprägt von Gewalt. Auch in Deutschland wird jeden 3. Tag eine Frau von ihrem Partner oder ihrem Ex umgebracht. Auf die andauernde Gewalt an Frauen und Mädchen aufmerksam machen - das macht die weltweite Inititative "One Billion Risingseit 2013. In diesem Jahr hat sich auch die Ev. Erwachsenenbildung mit Julia Borries und Nicole Richter, Gleichstellungsbeafftrgate der EKvW, der Aktion angeschlossen.

 "Oft denken wir, dass Gewalt an Frauen und Mädchen vor allem in anderen Ländern oder anderen Kulturen stattfindet. Das ist leider nicht so", so Nicole Richter. Seit der Corona-Pandemie haben die deutschlandweiten Beratungsstellen einen enormen Zuwachs erfahren. Lockdowns, Quarantäneregeln haben den Druck in vielen Familien und Partnerschaften erhöht. Und so haben sich am Montag 14 Frauen und Männer gemeinsam auf den Weg gemacht. "Gemeinsam haben wir diskutiert und nachgedacht, über Gründe für die Gewalt, aber auch über Auswege und Hoffnungsmomente ", so Julia Borries.

Und das in Bewegung - neben dem Pilgern stand das Tanzen auf dem Programm, zu "Break the Chain", der Hymne des Aktionstages, haben alle auf der Halde getanzt. Wie das aussah, lässt sich in diesem Video nachsehen.  

Eingebettet war der Nachmittag in die EKD-weite Pilgerinitiative "Go for Gender Justice". Sie fragt: Wie können Abwertung und Gewalt aufgrund von Geschlecht und sexueller Orientierung überwunden werden? Wie ist Arbeit, Macht und Einfluss fair zu teilen? Wie kann geschlechtliche Vielfalt anerkannt und gestaltet werden? Die Pilgerinitiative führt zu Schmerz- und Hoffnungspunkten im Blick auf ungleiche Chancen und fehlende Gerechtigkeit im Verhältnis der Geschlechter und deren Überwindung. In Kooperation mit Gruppen aus Zivilgesellschaft und Religionen starten 2022 in neun Landeskirchen regionale Pilgeretappen mit konkreten Themenstellungen.

Die nächste Aktion im Kirchenkreis Recklinghausen steht schon vor der Tür: am 7. März 2022, dem Equal Pay Day, geht es wieder auf die Halde, dieses Mal zum Thema "Equal Pay Day – Gleiche Kohle für gleiche Arbeit? Pilgern für Geschlechtergerechtigkeit". Anmeldungen und Infos dazu gibt es bei Julia Borries und auf der Webseite der Ev. Erwachsenenbildung.

 

Text: Julia Borries

Foto: Jörg Eilts