Rassismus in Kirche

Workshop mit Sarah Vecera

Foto: Referentin Sarah Vecera (Mitte) wurden von den Gastgeberinnen Julia Borries (re.) von der Ev. Erwachsenenbildung sowie Annelie Rutecki (li.) und Jessica Großer (2.v.l.) vom Haus der Kulturen begrüßt

Am Samstag, 13. November, trafen sich 12 interessierte Menschen coronakonform im Haus des Kirchenkreises, um gemeinsam über das Thema Rassismus und Kirche zu sprechen. Eingeladen war die Referentin Sarah Vecera, Koordinatorin für Globales Lernen in Ökumenischer Perspektive bei der Vereinten Evangelischen Mission und vielfach unterwegs zum Thema Rassismus in Kirche. 

Sie führte ein in die Geschichte des Rassismus und machte die Zusammenhänge rassistischen Denkens auch in Kirche und Theologie deutlich. "Die Theologie, die wir kennen, ist seit Jahrhunderten weiß." 

Was macht es so schwierig, über das Thema zu reden, warum fühlen sich viele Menschen gleich angegriffen, wenn es um Rassismus geht? "Rassismus muss keine Intention haben", so Sarah Vecera. Viele Menschen fühlten sich bei dem Wort sofort angegriffen und würden es vehement abweisen. Gerade in Deutschland mit seiner nationalsozialistischen Geschichte und der Rassentheorie der Nazis gäbe es oft empfindliche Reaktionen. Aber es gebe kaum Situationen ohne Rassismus. Sich über eigene Kategorien und deren Herkunft im Klaren zu werden, wäre ein erster Schritt. Und niemand ist davon ausgenommen. Auch als People of Color hätte man rassistische Strukuren und Denkweisen erlernt. 

In Kleingruppen erarbeiteten die TeilnehmerInnen u.a., wann ihnen zum ersten Mal People of Color begegnet seien, und in welchem Zusammenhang. Schnell wurde deutlich, dass gerade bei Kirche die Schwarzen oft die Hilfsbedürftigen und Schwachen waren und sind. 

"Wir werden auf jeden Fall eine weitere Veranstaltung zu diesem Themenkomplex veranstalten. Das Thema Rassismus ist ein weites Feld, und konfrontiert uns alle mit sehr unbequemen Wahrheiten. Da ist noch viel zu tun.", so Julia Borries, Erwachsenenbildnerin im Kirchenkreis und Mitveranstalterin. 

 

Bericht: Julia Borries

Foto: Jörg Eilts