07/11/2025 0 Kommentare
Abschied einer Brückenbauerin
Abschied einer Brückenbauerin
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Abschied einer Brückenbauerin
Foto: Superintendentin Saskia Karpenstein (3.v.l.) verabschiedete Pfarrerin Kirsten Winzbeck (4.v.l.) mit Mitgliedern des Presbyteriums und Hauptamtlichen aus ihrem Dienst in der Evangelischen Stadt-Kirchengemeinde Marl.
Marl - Mit einem festlichen Gottesdienst ist Pfarrerin Kirsten Winzbeck von ihrer esm verabschiedet worden. 26 Jahre war sie als Seelsorgerin in der Evangelischen Stadt-Kirchengemeinde Marl tätig. Viele ehemalige und aktuelle Wegbegleiterinnen und -begleiter, Kolleginnen und Kollegen waren zu ihrem Abschied in die Dreifaltigkeitskirche gekommen. Winzbeck wechselt als Pfarrerin in die Kirchengemeinde Recklinghausen-Ost.
In ihrer Ansprache dankte Superintendentin Saskia Karpenstein Kirsten Winzbeck für ihren Dienst, für den Einsatz ihrer Gaben und Kräfte, für die Treue und Liebe an diesem Ort. „Du hast das Evangelium von Jesus Christus gepredigt und in vielfältiger Weise Gottes Liebe und Treue bezeugt“, so Karpenstein. Winzbeck habe in dieser Gemeinde viel erlebt – und diese Gemeinde mit ihr. „Ihr habt euch Umbrüchen und Aufbrüchen gestellt – auch Abbrüche und Abschiede erlebt“, hob die Superintendentin hervor.
Für Kirsten Winzbeck war es ein längerer Entscheidungsprozess, einen Aufbruch an einem anderen Ort zu wagen. „So viel Kraft und Mut auch zu einem Aufbruch gehören – im biblischen Kontext liegt in Aufbrüchen immer ganz viel Segen“, sagte Karpenstein. Sie wünschte Kirsten Winzbeck, dass sie diesen Weg im Vertrauen und in der Zusage geht, dass es ein Weg mit Gott in ein neues Land ist. „Du bist dann mal weg aus Marl und baust an anderer Stelle weiter Gottes Kirche.“
Kirsten Winzbeck ermutigte in ihrer Predigt die Gemeinde, sich auf das zu konzentrieren, was einen trägt: Gott allein – eine Beziehung mit ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzer Kraft. Diese Konzentration führt dazu, dass man nicht mehr unterscheidet zwischen Glauben und Alltag, sondern dass jeder Tag des Lebens in Beziehung zu Gott gelebt wird. Dies sei gerade in Situationen wichtig, wenn vieles ins Wanken gerät, sich Sicherheiten auflösen. Spätestens dann kommt die Frage auf, worauf ich mein Vertrauen setze und wer es gut mit mir meint, so Winzbeck.
„Gerade in Krisenzeiten zeigt sich, was trägt. Wenn die Fragen laut werden: Was bleibt, wenn das, worauf ich gebaut habe, wegbricht? Was ist jetzt wichtig? Dann ist es gut, wenn ich weiß, dass da der eine ist, der mein Leben hält und trägt. Und das ich mich erinnere: Ich bin nicht allein. Gott ist da – in meinem ganzen Leben“, machte Kirsten Winzbeck deutlich.
In den anschließenden Grußworten klang nochmal ganz viel Dank an Kirsten Winzbeck durch, sowohl vom Bürgermeister der Stadt Marl Werner Arndt über den leitenden Geistlichen der katholischen Pfarrgemeinde Heilige Edith Stein Marius Mirt bis zum Gemeindeleiter der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Peter Bülow. Die Pfarrkolleginnen und -kollegen und Hauptamtlichen ließen sich es nicht nehmen, Winzbeck ein Abschiedslied zu singen und in einem Anspiel Momente aufzuzeigen, die in Erinnerung bleiben und untrennbar mit ihr verbunden sind.
Nach dem Gottesdienst hatten die Gemeindeglieder Gelegenheit, bei einem Imbiss in der boje sich persönlich von Kirsten Winzbeck zu verabschieden. (uka)
Foto: Ulrich Kamien
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