Die Kunterbunte Küsterin

Die Kunterbunte Küsterin

Die Kunterbunte Küsterin

# Neuigkeiten

Die Kunterbunte Küsterin

Für einige dürfte unsere nächste ZukunftsGestalt keine Unbekannte sein. Melissa Kemper ist als Küsterin seit August 2024 Teil unserer Kinderserie „Kunterbuntes Dingsda“. Gemeinsam mit dem Außerirdischen Logodor erklärt sie in kleinen Filmen die vielfältige Arbeit der Kirche. Aktuell ist die dreifache Mama noch bis Ende November in Elternzeit, aber sie freut sich schon riesig, danach mit frischer Energie in die Ackerstraße, Christus Kirchengemeinde Herten, zurückzukommen.   

Name : Melissa Kemper

Alter : 34 Jahre

Job: Küsterin, Christus Kirchengemeinde Herten

Wie lange bist du jetzt schon Küsterin und warum hast du dich für den Job entschieden?

Ich arbeite seit dem 1. Dezember 2018 in der Ackerstraße – dieses Jahr sind es tatsächlich schon 7 Jahre! Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergangen ist. Es fühlt sich gar nicht so lange an – wahrscheinlich, weil wir in unserer Gemeinde die Arbeit mit viel Freude verbinden. Es gibt immer etwas zu lachen, und das macht den Alltag besonders.

Schon vor dieser Zeit war ich als Küstervertretung in Datteln im Einsatz – für meine Mama und meine Tante. Und so nahm wohl alles seinen Lauf. Ich mag diesen Beruf vor allem, weil sich Familie und Arbeit so gut miteinander verbinden lassen. Das nimmt mir persönlich viel Druck – ich weiß, ich kann immer für meine Kinder da sein. Sie können mich begleiten, wenn es passt oder ich erledige manche Aufgaben auch mal von zuhause aus – Telefonate zum Beispiel. Ich empfinde es als sehr wertschätzend, mitten in der Gemeinde zu arbeiten, Teil davon zu sein und mitgestalten zu dürfen. Und aus Erfahrung kann ich sagen: Langweilig wird es nie.

Deine Oma war Küsterin, deine Mutter ist Küsterin. Wie ist das so, wenn man in einer Küsterinnen Dynastie aufwächst?

Ich bin mit dem Küsterinnenalltag aufgewachsen – das war für mich immer ganz normal. Vieles, was für andere neu oder fremd ist, war mir schon als Kind vertraut: der Kontakt zur Gemeinde, der Ablauf von Gottesdiensten oder jegliche Arten von Feierlichkeiten und Veranstaltungen, die Gespräche mit Pfarrpersonen oder Bestattern – all das gehört für mich einfach dazu.

Gleichzeitig war es mir wichtig, meinen eigenen Weg zu finden. Ich wollte nicht alles so machen wie die Frauen aus meiner Familie, sondern herausfinden, was für mich richtig und stimmig ist.Küsterin zu sein bedeutet für mich mehr, als nur Aufgaben zu erfüllen – es ist ein Teil von mir geworden.

Was macht eine Küsterin den lieben langen Tag?

Meine Tage sind so vielfältig wie die Aufgaben selbst – kein Tag ist wie der andere. Mal räume ich auf, dekoriere oder tausche Glühbirnen aus. Dann kümmere ich mich um Blumen für den Altar, kündige Spinnen den Mietvertrag, telefoniere oder erledige Papierkram oder wasche Wäsche. Ich flicke Gesangbücher, begleite Handwerker, schaffe eine schöne Atmosphäre im Gemeindehaus, koche Kaffee und achte darauf, dass einfach alles rundläuft. Oft ist es eine bunte Mischung aus allem - das liebe ich sehr. Ich versuche, mir eine gewisse Struktur zu geben, aber lasse Raum für spontanes. Denn manchmal kommt alles anders – und dann ist es gut, flexibel und mit einem offenen Herzen reagieren zu können.

Welche Rolle spielt der Glauben in deinem Leben?

Der Glaube ist für mich eine tiefe innere Kraftquelle. Ich glaube an Gott und daran, dass es wichtig ist, ein Mensch mit Herz und wenn möglich auch etwas Verstand zu sein – ehrlich, mitfühlend, authentisch.

Ich bemühe mich, nach den Geboten zu leben, Fehler zuzugeben und auch meine verletzliche Seite nicht zu verstecken. Gerade in solchen Momenten spüre ich, wie sehr mein Glaube mich trägt. Er hilft mir, nicht aufzugeben, wenn es schwer wird. Er gibt mir Halt, wenn ich unsicher bin. Und er schenkt mir Zuversicht, dass es – egal was passiert – immer einen Weg gibt.

Auch in deiner Gemeinde stehen große Veränderungen an, machst du dir Sorgen um deine

Kirche? Oder siehst du es auch als Chance in den Veränderungen?

Natürlich mache ich mir Gedanken über die Zukunft meiner Kirche. Ich weiß, dass die Ackerstraße als einzige evangelische Kirche in Herten bestehen bleibt – ich weiß nicht ob mich dieser Gedanke beruhigt oder beunruhigt. Und trotzdem hoffe ich sehr, dass sich alles zum Guten entwickeln wird. Ich bin ein Mensch, der gerade in stürmischen Zeiten Kraft schöpft. Ich glaube, jetzt ist die Zeit, in der wir alle wach werden sollten. Die Kirche verändert sich – das ist herausfordernd, keine Frage, aber eben auch voller Möglichkeiten. Diese Veränderungen können wir nur gemeinsam gestalten. Es ist wichtig, dass wir uns alle mitverantwortlich fühlen – jede und jeder Einzelne.

Umso entscheidender ist es, mit offenen Augen und offenem Herzen nach vorne zu gehen. Und bereit zu sein, sich einzubringen – mit Mut, Ideen und der Bereitschaft, auch unbequeme Wege zu gehen wenn es nötig ist.

Wenn du nicht Mama oder Küsterin bist, wie gestaltest du deine freie Zeit? 

Das ist eine sehr schöne Frage. Ich liebe es, draußen zu sein – sei es beim Spazieren, Joggen oder einfach beim Treibenlassen. Ich genieße es, ganz bei mir zu sein. Ich lese gerne, liege am liebsten in der Sonne und lasse meine Gedanken schweifen. Das Meer ist für mich ein Herzensort – Sonne, Wasser, Ruhe, Musik … das ist mein Ding. Und wenn ich dann noch meine Lieblingsmenschen um mich habe – dann ist mein Herz einfach voll

Dein Lieblingspsalm? 

„Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, der Herr aber sieht das Herz“ (1. Samuel 16, Vers 7)

Dies könnte Sie auch interessieren

0
Feed

Evangelischer Kirchenkreis Recklinghausen        Limperstraße 15 45657 Recklinghausen

Fon: 02361 206-0        info-kkre@ekvw.de