
29/09/2025 0 Kommentare
Jede*r kann etwas für unsere Demokratie tun
Jede*r kann etwas für unsere Demokratie tun
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Jede*r kann etwas für unsere Demokratie tun
Foto (v.l.n.r.): Die Bildungsreferentinnen Janina Keßler (Ev. Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten) und Julia Borries (Ev. Kirchenkreis Recklinghausen) hatten zum Fachtag Demokratie eingeladen.
„Wir machen uns fit für unsere Demokratie“ – unter diesem Motto hatte die Ev. Erwachsenenbildung in den beiden Kirchenkreisen Gladbeck-Bottrop-Dorsten und Recklinghausen zum Fachtag Demokratie nach Bottrop eingeladen, zu dem sich 30 interessierte Menschen in den schönen Räumen der St. Cyriakus-Gemeinde einfanden.
Der Tag startet mit einer Keynote zum Thema „Die (extrem) Rechten und der liebe Gott“ bei der Michael Moser, Referent für politische Jugendbildung an der Ev. Akademie Villigst, Strategien der sogenannten „neuen Rechten“ aufzeigte, in christlichen Milieus Fuß zu fassen. Durch seinen Vortrag wurde deutlich: Wissen und Aufklärung sind wichtig! Außerdem gab er Kirche konkrete Hinweise dazu, wie sie mit ihren Strukturen und Ressourcen aktiv unsere Demokratie gestalten und stärken kann.
Anschließend hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit in unterschiedlichen Workshops praktisches Wissen und Fähigkeiten zu erlernen, die für ein Miteinander in einer demokratischen Gesellschaft wichtig sind.
Superintendent Steffen Riesenberg beschäftigte sich in seinem Workshop mit der Frage warum Christ*innen für die Demokratie eintreten sollten und wo die biblischen und theologischen Grundlagen für demokratisches Engagement liegen können.
Zwei Referent*innen der Amadeu Antonio Stiftung gaben Einblicke, wie Hate Speech und Desinformation im Netz funktionieren und was mal als einzelner Bürger oder Bürgerin dagegen tun kann.
Und Jens Feddersen, ausgebildeter Demokratie-Fitnesstrainer, trainierte mit den Teilnehmenden nach dem dänischen Konzept verschiedene Demokratiemuskeln wie Aktives Zuhören und Diskursfähigkeit.
Janina Keßler: „Gerade in einer Zeit, in der sich in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem die Krisen und Probleme ihren Platz nehmen, war das heute ein Lichtblick für mich: Motivierte Menschen, die nicht nur auf das schauen, was nicht geht, sondern auch auf das, was möglich ist. Die Workshops haben eindrücklich gezeigt, dass es gute Gründe gibt, Herausforderungen in unserer Gesellschaft anzugehen.“
Im Abschlussplenum wurden die Eindrücke des Tages mit den Referent*innen und Teilnehmenden diskutiert es wurde deutlich, dass Demokratie ein lebendiges System ist, indem jede*r selbst eine aktive Rolle einnehmen kann, wenn er*sie mitgestalten und verändern möchte. Die Teilnehmenden waren inspiriert und begeistert: „Ich habe heute so viel neues gelernt, und bin begeistern von der tollen Atmosphäre hier und dem geballten Wissen der Referent*innen.“ Und: „Super, das Kirche sowas macht, mehr davon!“
Erklärtes Ziel des Tages war für die beiden Bildungsreferentinnen Julia Borries und Janina Keßler, genau das: Zu reflektieren, dass Demokratie Unterstützer*innen braucht und diesbezüglich Selbstwirksamkeit zu vermitteln: Jede*r kann etwas für unsere Demokratie tun. Dazu muss man sich nicht sofort parteipolitisch engagieren, es beginnt schon in den kleinen Dingen: Sich zu informieren, Dinge zu hinterfragen, miteinander zu diskutieren und unterschiedliche Meinungen zu kennen, sich aktiv im Stadtteil zu engagieren und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.
Julia Borries: „Ich nehme nochmal mit: Demokratie bei Kirche beginnt mit Bildungsangeboten wie diesem, geht weiter mit der Organisation des Senior*innen-Cafés und endet damit, dass wir es Gruppen einfach nur ermöglichen, sich in unseren noch großzügig vorhandenen Räumen zu treffen und Gemeinschaft zu sein.“
Foto: Jörg Eilts
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