Vera Meier ist die neue Telefonseelsorgerin

Vera Meier ist die neue Telefonseelsorgerin

Vera Meier ist die neue Telefonseelsorgerin

# Neuigkeiten

Vera Meier ist die neue Telefonseelsorgerin

Foto: Vera Meier (li.) mit ihrer Vorgängerin Pfrn. Gunhild Vestner. 

Recklinghausen - Mit einem feierlichen Gottesdienst wird am 04. April, 15 Uhr, in der Christuskirche Vera Meier als stellvertretende Leiterin und Christa Bischoff als Leiterin der Telefonseelsorge Recklinghausen in ihre Ämter eingeführt. Die gebürtige Lüdenscheiderin Meier ist Erziehungswissenschaftlerin und hat am 01.01.2025 den evangelischen Part in der TS von Pfarrerin i.R. Gunhild Vestner übernommen. Wir haben mit der 37-jährigen kürzlich sprechen können.   

Frau Meier, haben Sie sich schon bei der TS eingelebt und wie sind Sie aufgenommen worden? Ja, ich habe mich mittlerweile gut eingelebt. Das haupt-, neben- und ehrenamtliche Team hat mich sehr herzlich aufgenommen, und ich spüre eine große Offenheit und Kollegialität. Die TelefonSeelsorge lebt von einem starken Miteinander, und das merke ich hier jeden Tag.

Wo waren Sie vorher tätig? Vor meinem Wechsel zur TelefonSeelsorge Recklinghausen habe ich an der Universität Münster gearbeitet. Dort war ich als Beraterin und Dozentin für Lehramtsstudierende tätig. Mein Schwerpunkt lag neben der Einzel- und Gruppenberatung in der Vermittlung von Kommunikations-, Reflexions- und Beratungsmethoden – Themen, die auch für meine aktuelle Stelle eine große Rolle spielen werden.

Warum haben Sie sich für den Job in der TS entschieden? (Was reizt Sie an der Aufgabe?) Die TelefonSeelsorge ist eine Institution mit enormer gesellschaftlicher Bedeutung. Sie ist eine der wenigen Anlaufstellen für Menschen in schwierigen Lebenssituationen, die anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar ist. In einer Zeit, in der Einsamkeit und psychische Belastungen zunehmen, ist dieses Angebot wichtiger denn je. Mich beeindruckt, dass hier ein Raum geschaffen wird, in dem Menschen mit all ihren Sorgen, Ängsten und Hoffnungen gehört werden. Das erfordert auf der Gegenseite sehr viel, von Gesprächsführungskompetenz über Empathie hin zur Bereitschaft, sich immer wieder auf neue Perspektiven einzulassen. Eine überaus anspruchsvolle Aufgabe, der sich die Seelsorgenden mit so viel Engagement widmen! Ich empfinde es als großes Privileg, diese Arbeit unterstützen und begleiten zu dürfen.

Was qualifiziert Sie für die Aufgabe? Neben meinen fachlichen Kenntnissen aus meinen Studienabschlüssen der Erziehungswissenschaft und Angewandten Ethik bringe ich als systemische Beraterin und systemisch-lösungsorientierte Coach Erfahrung in Beratung und Fortbildung mit. Das Arbeiten mit Menschen in herausfordernden Situationen, das Zuhören und Begleiten sowie die Reflexion über persönliche oder gesellschaftlich relevante Fragestellungen sind Kompetenzen, die ich sowohl in meiner bisherigen beruflichen Tätigkeit als auch jetzt in der TelefonSeelsorge einsetze. Darüber hinaus erfordert eine Leitungsposition ein gutes Gespür für Organisation, Teamkultur und strategisches Denken. In meiner Rolle ist es wichtig, den Überblick zu behalten – sowohl über die operativen Abläufe als auch über die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden sowie die Qualität der Seelsorge. Ich sehe es als meine Aufgabe, diese Verantwortung mit Klarheit, Verlässlichkeit und einem offenen Ohr für alle Beteiligten wahrzunehmen.

Was sind Ihre Aufgaben-Schwerpunkte? Sind Sie auch im Chat oder am Telefon tätig? Als stellvertretende Leiterin habe ich vielfältige Aufgaben: Gemeinsam mit meinen beiden Kolleginnen Christa Bischoff (Leitung) und Susanne Heider (Verwaltung) wirke ich in der Organisation und Weiterentwicklung der TelefonSeelsorge als gesellschaftlich relevantes Angebot, begleite die ehrenamtlichen Seelsorger*innen und bin in der Qualitätssicherung sowie Aus- und Fortbildung aktiv. Auch die Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung mit relevanten Partner*innen gehört zu meinen Aufgaben. Wichtig ist mir auch die direkte Seelsorgearbeit. Deshalb bin ich regelmäßig selbst am Telefon im Einsatz und werde in Kürze auch in den Chat-Dienst einsteigen. Ich finde es essenziell, aus erster Hand zu erfahren, mit welchen Anliegen Menschen sich an uns wenden, um die Bedürfnisse der Ratsuchenden noch besser zu verstehen. Außerdem hilft mir dieser direkte Kontakt, die Arbeit der Ehrenamtlichen mit der nötigen Sensibilität zu unterstützen.

Was haben Sie sich für die neue Aufgabe vorgenommen? Unsere TelefonSeelsorge ist bereits sehr professionell aufgestellt, sodass ich die Bereiche, in denen ich besonders wirken kann, mit Sorgfalt ausloten kann. Am wichtigsten ist es mir, die Arbeit der Ehrenamtlichen zu stärken und ihnen gute Rahmenbedingungen für ihr außerordentliches Engagement zu bieten. Ich möchte dazu beitragen, dass die TelefonSeelsorge weiterhin ein offenes, niedrigschwelliges Angebot bleibt und sich an neue gesellschaftliche Herausforderungen anpasst – sei es beispielsweise durch digitale Angebote oder gezielte Weiterbildungen für die Seelsorgenden. Von einem Miteinander in der psychosozialen und insbesondere (telefon-)seelsorglichen Landschaft können wir hierbei sicherlich alle profitieren. (JE)

Foto: Jörg Eilts

Dies könnte Sie auch interessieren

0
Feed

Evangelischer Kirchenkreis Recklinghausen        Limperstraße 15 45657 Recklinghausen

Fon: 02361 206-0        info-kkre@ekvw.de